Das Vorhaben Jiguiya Kura stärkt die Persönlichkeitsentwicklung und Selbstbestimmung von männlichen* Schwarzen/BIPOC im Alter zwischen 21 und 45 Jahren durch eine mehrsprachige, sprachsensible, gendersensible und männlichkeitspädagogische Unterstützungsstruktur.
Die Zielgruppe lebt oft ohne eigene Wohnung, isoliert und einsam in gewaltgeprägten Lebensumständen, erlebt rassistische Diskriminierung und Gewalt und hat durch Sprach- und Kulturbarrieren, die Auswirkungen der Corona-Pandemie und fehlendes Wissen bzw. Vertrauen keinen Anschluss an dringend notwendige Hilfestrukturen, die sie als Schwarze/BIPOC Männer* und damit verbundenen Rollenkonflikten wahrnimmt und versteht. Sie fallen durch das soziale Netz und rutschen ab in Drogenkonsum und Kleinkriminalität. Das Projekt fußt auf 3 Säulen:
- Jiguiya Kura schafft durch ein offenes, muttersprachliches bzw. sprachsensibles Beratungsangebot an 4 Tagen pro Woche und einer Werkstatt Wohnungssuche durch Information und Aufklärung eine BASIS zur Förderung und Stützung der Selbsthilfe. Die nicht vorhandene oder verlorene sozial- und versicherungsrechtliche Basis wird aufgebaut und durch Vertrauensaufbau und Beziehungspflege gesichert.
- Darauf aufbauend werden die TN durch dolmetschende Begleitung bei Terminen und im Entwicklungsprozess, gezielte Aktivierung und Motivierung AKTIV und HANDLUNGSFÄHIG und lernen ihre Rechte selbstbestimmt einzufordern und durchzusetzen und bauen ein persönliches Hilfe-Netzwerk auf.
- In wöchentlichen Workshops und Ausflügen in einem männlichkeitspädagogischen Setting EMPOWERN sich die TN gegenseitig, nehmen ihre Bedürfnisse in der Gemeinschaft stärker wahr, lernen sich zu behaupten und reflektieren ihre Rolle als Schwarze/BIPOC Männer in der Kölner Stadtgesellschaft. Sie entwickeln in Safer Spaces Lösungsstrategien für Rassismus- und Gewalterfahrungen, setzen realistische individuelle Entwicklungsziele und tragen ihr erworbenes Wissen und Kompetenzen in ihr persönliches Umfeld weiter. Ein so verbessertes Konfliktmanagement und vermindertes Aggressionspotential wirkt PRÄVENTIV auf individueller und gesellschaftlicher Ebene.
Vom Standort in der Innenstadt schafft das Projekt ein nachhaltiges Netzwerk aus Kooperationspartner:innen in der Innenstadt und im Kölner Süden in den Feldern Erstorientierung, Wohnungssuche, allgemeine und (migrations-) spezifische Sozialberatung, psychische Erkrankungen/ Behinderung und Sport und Freizeit, das Jama Nyeta als Interkulturelles Zentrum nachhaltig verankert und für die spezifischen Bedarfe Schwarzer/BIPOC Männer* innerhalb des Netzwerks sensibilisiert. Das Vorhaben “Jiguiya Kura” wird in enger Kooperation mit dem Caritas Verband für die Stadt Köln e.V. durchgeführt. Die Ausflüge, Workshops und Reflexionstreffen werden von der Bezirksregierung Arnsberg gefördert.